Bring Your Life – Auf Spurensuche beim Weltmarktführer Thule

Hier dreht sich alles um den Transport. Was mit Boxen und Racks begann, hat sich vor einigen Jahren auf alle Lebensbereiche ausgeweitet. Heute ist die schwedische Marke zu einem starken Namen im Rucksacksegment geworden.

Die ersten Schweißperlen rinnen an der Maske herunter, während das Laufband langsam wieder auf einen weniger steilen Neigungswinkel gefahren wird und schließlich stoppt. Der Fachmann am Computer nickt zufrieden, für den Läufer geht es in die nächste Teststation. Sobald er den Rucksack abnimmt, wird sein Rücken mit einer Wärmebildkamera gescannt. Haltbarkeit, Belüftung – im Thule Test Center ist Hightech am Werk und alles wird unter die Lupe genommen. Nur ein paar Türen weiter strapaziert der Schütteltisch in Dauerschleife die Langlebigkeit des Rucksacks. „Jeden Tag aufs Neue durchlaufen unsere Produkte ein umfassendes Testprogramm: von extremer Hitze, eisiger Kälte und Wasserbeständigkeit über Fallprüfungen und Windkanaltests bis hin zu Dehnungs-, Aufprall- und Crashtests“, wird uns erzählt. Nach all diesen Tests muss sich das Reisegepäck in der Realität beweisen.

Weil das echte Leben die ultimative Belastungsprobe ist, lässt Thule seine Produkte von Leistungssportlern und -sportlerinnen im alltäglichen Einsatz bis zum Äußersten ausreizen und von den Angestellten selbst testen.

„In meinem Job glaube ich, dass die wahren Inspirationen und Ideen aus dem Abenteuer des Lebens kommen. Wenn du draußen bist, Produkte mit Freunden und Familie benutzt, sind das genau die Momente, in denen große Ideen entstehen. Beim Kreieren von großartigen Produkten geht es vor allem darum, die wirklichen Probleme zu lösen, mit denen die Benutzer täglich konfrontiert werden“, erzählt Graham Jackson, International Product Manager Sport and Travel Bags, der selbst in seiner Freizeit beim Wildwasser-Rafting, Wandern, Radfahren und Canyoning zu finden ist. „Der Thule -Subterra 34L und der Wanderrucksack Thule Stir 35L sind momentan meine Lieblings-produkte. Sie sind vielseitig und richtige Überall-und-alles-Rucksäcke.“

Das wir hier überhaupt überall Reisegepäck sehen, ist nicht das, was wir erwartet haben. „Thule, das sind die mit den Dachboxen“ – so war es bisher immer in den Köpfen. Schließlich sprechen wir von dem weltweit größten Hersteller in diesem Produktsegment. Allerdings hat Thule in den letzten Jahren im Rucksackbereich stark an Bekanntheit dazugewonnen. Aber von vorn. Angefangen hat alles 1942 mit der Familie Thulin.

Der Outdoorfreund Erik Thulin setzt den Namen Thule auf eine Fischfalle, die er selbst entworfen und an Fischer in Skandinavien verkauft hat. Stück für Stück fügt er seinem Portfolio weitere Produkte hinzu und die Firma wächst. Ski- und Dachträgern folgen die ersten Dachboxen, bis sich Thule 1997 weltweit zu deren größtem Hersteller hochgekämpft hat. Und das Sortiment erweitert sich stetig. Neben Fahrradanhänger und Kinderwagen fällt in der Produkt-Range heute vor allem die Vielfalt an Rucksäcken auf, die im Fokus stehen. Kamerarucksäcke und -taschen, Toploader, Laptoprucksäcke, Fahrradtaschen, Kindertragen, Trinkblasenrucksäcke, Trekking- und Wanderrucksäcke, Backpackerrucksäcke und viele mehr. Damit ist das Gesamtpaket für Outdoorbegeisterte komplett. Die Produkte sind benutzerfreundlich, dabei aber gleichzeitig sehr technisch, und überall spielt die Sicherheit eine große Rolle. Und premium muss alles sein. Thule steht schließlich für Qualität.

Während im Labortest ein Smartphone mit und ohne Hülle aus Kopfhöhe fallengelassen wird, fährt ein Kindertransporter über unwegsames Gelände, ein überladener Fahrradträger bei 30 Stundenkilometern über eine Bodenschwelle und eine auf einem Schlitten befestigte Dachbox wird voll beladen in einen Crash geschickt. „Bring your board. Bring your bike. Bring your skis. Bring your gear. Bring your kids. Bring your love. Bring your dreams. Bring your passion. Bring your life.“ Das ist das Motto, das dahintersteckt. Es den Menschen zu erleichtern, die Ausrüstung sicher, einfach und mit Stil zu transportieren, damit einem aktiven Leben nichts im Weg steht. Ganz gleich, welche Leidenschaft, welche Motivation, welches Ziel, welche Ausrüstung. Mit der Challenge, dieses Versprechen stilvoll umzusetzen, hat Henrik Eriksson, Design Director Outdoor and Bags, täglich zu tun.

Er ist an fast allen laufenden Produktentwicklungsprojekten beteiligt, von der ersten Ideen bis zum fertigen Produkt: „Am meisten werde ich von Menschen inspiriert, vor allem wenn sie anders denken. Dies gilt für Kollegen aus der ganzen Welt, für Mitarbeiter in meinem Team und für Leute, die ich treffe.“ Der Skifahrer und Mountainbiker löst den Spagat zwischen Technik und Design, Herausforderung und Kompromissen auf eine kreative Art und Weise, um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen. Im Testcenter müssen sich seine Entwürfe dann ebenfalls bewähren, ein langer Prozess, bis der Endverbraucher schließlich das fertige Produkt in den Händen halten darf. „Wir beginnen ein sehr spannendes Jahr mit einer breiten Palette von Produktneueinführungen in neuen Vertriebskanälen für neue Kategorien. Im ersten Quartal wird die neue Hartkofferserie Thule Revolve in den Handel kommen“, verrät CEO Magnus Welander. „Und wir werden ein breiteres Angebot an Rucksäcken launchen.“ Die landen dann am Ende auf unseren Schultern, während die Schweißperlen unsere Stirn runterrinnen und unsere Rücken möglichst trocken bleiben.

Kurz & Knapp

1942: Erik Thulin gründet in Hillerstorp, Schweden, die Firma Thule.

1997: Die Firma wird zum weltweit größten Hersteller von Dachboxen.

2010: Die Thule-Crossover-Rucksäcke kommen auf den Markt.

2015: Die Thule-Guidepost-Trekking-rucksäcke folgen.

Heute: Die Thule Group beschäftigt rund 2.200 Mitarbeiter an mehr als 40 Produktions- und Verkaufsstandorten auf der ganzen Welt.

Weitere Infos unter: www.thule.com

Text: Ina Krug