Top 5 Wanderrouten im Herbst
Die Wälder Deutschlands sind im Farbenrausch und laden zum Leben im Freien ein. Wir haben für dich unsere Top 5 der schönsten Wanderwege in der goldenen Jahreszeit rausgesucht.
Es raschelt endlich wieder unter deinen Füßen, wenn du durch die orange-roten Blätter stapfst. Viele Wanderwege entfalten ihre volle Schönheit erst jetzt im Herbst. Auch sind sie fernab der Sommerferien nicht mehr so überlaufen. Das warme Licht, die Farbenpracht und letzte Sonnenstrahlen in Ruhe genießen, abspeichern, vor der dunklen Jahreszeit die inneren Akkus aufladen. Diese Orte sind allemal ein Grund, deine Wanderschuhe zu schnüren.
Hessen: Nationalpark Kellerwald-Edersee
Im Nationalpark Kellerwald–Edersee kannst du auf fast 20 verschiedenen Rundwanderwege von 14 Nationalparkeingängen aus einen Eindruck vom Weltnaturerbe der Alten Buchenwälder bekommen. Jede Strecke ist mit einem Tier- oder Pflanzensymbol markiert. Für den Herbst haben wir dir die Ringelsberg-Route rausgesucht. Das Weltnaturerbe ist hier in zahlreichen Facetten zu bewundern: hallenartige Buchenwälder mit mächtigen Stämmen auf der Hochfläche, bizarre Waldbilder an den -felsigen Hängen oder in quelligen Schluchten zum Edersee, wo die Buche an ihre Grenze gelangt und von Eichen, Eschen und Linden bedrängt wird. Von den Nationalparkeingängen Asel-Süd oder -Himmelsbreite aus folgst du dem Pilzsymbol. Am Nordwesthang des Ringelsberges wachsen die urigsten Buchenwälder des Nationalparks. Ehrwürdige Baumveteranen haben hier ihre natürliche Altersgrenze erreicht.
Länge: 11,2 km
Dauer: 4 h
Schwierigkeit: mittel
höchster Punkt: 448 m
Bayern: Nationalpark Altmühltal
Der Altmühltal-Panoramaweg führt auf 200 Kilometern entlang der Altmühl – von Gunzenhausen nach -Kelheim quer durch den Naturpark Altmühltal. Er begeistert durch abwechslungsreiche Landschafts- und Kulturerlebnisse an einer natur-nahen Wanderstrecke. Mit seiner hervorragenden Beschilderung und einer guten Verkehrsanbindung punktet er weiter – und ist daher vom Deutschen Wanderverband als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ zertifiziert. Wer nicht die Zeit hat, die gesamte Route zu meistern, kann auf einer Tagestour die Etappe von Solnhofen bis Dollnstein erkunden. Gleich zu Beginn dieses Abschnittes wartet ein echtes Highlight auf Wanderer: Mächtig und bizarr ragen zwischen Solnhofen und Eßlingen die Zwölf Apostel aus dem abfallenden Trockenrasen. Die zwölf Kalksteinfelsen sind ehemalige Riffe des urzeitlichen Jurameeres und eine der schönsten Felsformationen im Naturpark Altmühltal. In Mörnsheim im Gailachtal geht es zunächst steil bergauf über eine waldreiche Anhöhe. Zurück im Tal lädt ein Biergarten am Bootsrastplatz Hammermühle zur Einkehr ein. Zwischen Wald und Wacholder-heide, am Tal der Altmühl entlang führt der Weg weiter. Kurz vor Dollnstein öffnet sich ein weiter Ausblick auf das Urdonautal.
Länge: 18 km
Schwierigkeit: mittel
höchster Punkt: 551 m
Baden-Württemberg: Hochschwarzwald
Besonders im Herbst ein traumhafter Pfad: der Panoramaweg von St. Märgen nach St. Peter. Er führt stetig bergauf aus dem Dorf heraus, aussichtsreich weiter am Waldrand entlang zum Birkwegeck, vorbei an der Ibenbachquelle bis zur Kapfenkapelle. Von hier aus hast du eine wunderbare Aussicht über den ganzen Höhenzug zwischen Thurner und Schauinsland sowie über die Klostersiedlungen St. Märgen und St. Peter. In der Ferne ist der Feldberg zu sehen. Weiter geht es auf schmalen, steinigen und verwurzelten Pfaden zur kleinen, hölzernen Vogesenkapelle, die auf einer weitläufigen Lichtung mitten im Wald steht, und schließlich hinab nach St. Peter. Von hier aus kann der Rückweg mit dem Bus oder zu Fuß angetreten werden. Entscheidest du dich für letzteres, führt der Wanderweg durch abwechslungsreiche Feldflur, über den Wachtbühl zur Ohmen-kapelle und wieder zum Ausgangspunkt zurück.
Länge: 16,6 km
Dauer: 5 h
Schwierigkeit: mittel
höchster Punkt: 1.028 m
Rheinland-Pfalz: Mörsdorfer Bachtal
In rund 100 Meter Höhe und mit gut 360 Meter Länge schwingt sich die Hängeseilbrücke für Fußgänger über das Mörsdorfer Bachtal. Gebaut wurde sie nach nepalesischem Vorbild und ist mittlerweile die Sehenswürdigkeit im Hunsrück. Wer schwindelfrei ist, kann die wohl schönste Hängeseilbrücke Deutschlands genießen, die aus einzelnen Holzplanken zusammengesetzt ist und beträchtlich schwankt. Für die einmalige Aussicht über die bewaldeten Berge lohnt sich der Weg allerdings. Besonders im Herbst wird die Brücke zum einmaligen Foto-objekt. Die Geierlayschleife führt auf einem Rundweg vom Besucherzentrum Mörsdorf über die Hängeseilbrücke Geier-lay und auf einem Teilabschnitt des Saar-Hunsrück-Steigs wieder zurück nach Mörsdorf.
Länge: 6,4 km
Dauer: 2,5 h
Schwierigkeit: leicht
höchster Punkt: 150 m
Niedersachsen: Teutoburger Wald
Jahrhundertalte, bruchsteingemauerte Gehöfte liegen in den Tälern, kristallklare -Bäche bahnen sich ihren Weg durch Felder, Wiesen, Buchen-wälder und kleine Schluchten, vorbei an grasenden Kühen. Grafen, -Fürsten, Mönche und Müller schätzten die Aussicht und den frischen Wind auf den bis zu 400 Meter hohen Bergen. Hiervon zeugen die Burg Sternberg, die Wallanlagen der Burg Alt-Sternberg und die wieder aufgebaute Windmühle -Bavenhausen. Auf dem weiteren Weg, der entlang der Landesgrenze verläuft, erinnern 350 Jahre alte Grenzsteine an den vergangenen Glanz des Fürstentums. Von Goldbeck siehst du bei klarem Wetter bis ins Hannoversche und bis zum Wiehen-gebirge, von wo die Porta Westfalica grüßt. Weitere Blicke schweifen zum Köterberg, Winterberg und der Gaffel sowie den -Barntruper Hausbergen, bevor sich das -Begatal öffnet und mit Aussichten vom Blomstein auf die Schlösser in Barntrup und Wendlinghausen begeistert. An ausgewählten Standorten befinden sich Panorama-tafeln, die die Landschaft und den Ausblick beschreiben. Der Weg ist in zehn Etappen unterschiedlicher Länge unterteilt.
Länge: 146,4 km
Dauer: 53 h
Schwierigkeit: mittel
höchster Punkt: 386 m
Wallis: Eggerberg
Weltbekannt wurde das sonnenverwöhnte Bergdorf Mund vor allem durch sein „rotes Gold“, das auf den Feldern direkt unterhalb der Häuseransammlung an der rechten Flanke des Rhonetals bewundert werden kann. Das Safrandorf, inmitten des UNESCO-Welterbes Jungfrau–Aletsch gelegen, ist noch das einzige Dorf in der Schweiz, in dem seit dem 14. Jahrhundert das kostbare Gewürz angebaut wird. Die Wanderung lohnt sich besonders ab Anfang Oktober und Beginn November, da dann die übliche Zeit der Ernte in dem 550–Seelen-Dorf ist. Gestartet wird an der Bahnstation -Eggerberg, der Weg ist gut ausgeschildert. Wer die ersten 200 Höhenmeter einsparen will, kann mit dem Bus bis zur Station Eggerberg, Eggen fahren und von da aus loswandern. Im Ort angekommen, können Interessierte das Safran-museum besuchen, das sich in einem geschichtsträchtigen Zehndenstadel aus dem Jahre 1437 befindet, eines der ältesten Holzgebäude der Schweiz. Diverse mit den Fäden verfeinerte Spezialitäten werden in den lokalen Restaurants serviert.
Extraroute: Zwar nicht in Deutschland, aber in der nahen Schweiz liegt ein Geheimtipp für Oktober und November: die Safranfelder von Mund im Wallis.
Länge: 7,3 km
Dauer: 2,5 h
Schwierigkeit: leicht
höchster Punkt: 1.200 m
Text: Ina Krug