KEEN – Follow your Feet – Die Gewinner!

In der Ausgabe Nr. 20 haben wir unsere Leser gebeten, über ihr Abenteuer zu berichten. Ob Kurztrip oder Mehrtagesausflug, Gipfelsturm oder Flachlandtrek. Gewonnen haben Tim Lorenz und Kathrin Berger. Sie dürfen sich über ein Modell des Hikingschuhs KEEN Durand Mid WP freuen. Herzlichen Glückwunsch!

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Immer in Bewegung – Südkorea
von RAUS! Leser Tim Lorenz

Früh fängt Vogel und so. Wenn zwei Menschen sich vornehmen, vor der koreanischen Morgensonne dem Tag zu begegnen, beginnt beim Weckerklingeln das Duell der schlaftrunkenen Ausreden. Jedes mal sind derartige Momente wie ein kleiner Kampf mit sich selbst. Und fast immer kommt prompt die Belohnung. Dieses Mal in Form eines atemberaubenden Ausblicks. Altes, knorriges Holz knackt unter unseren Wanderschuhsohlen, das Geräusch durchbricht eine fast unwirkliche Stille. Die Hügelketten am Horizont liegen im Dunst und je weiter man schaut, desto mehr verschwimmen sie mit dem Himmel. Wir bleiben in Bewegung, auch wenn es nahe liegt, sich einfach sitzend diesem reglosen Schauspiel hinzugeben. Unruhigen Mückenschwärmen sei Dank. Hatten wohl auch keine stichhaltigen Ausreden parat.

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Über die Wiese – Neuseeland
von RAUS! Leserin Kathrin Berger

Eigentlich wollte ich das Hostel am Ufer der Golden Bay nicht verlassen. Wer wochenlang immer wieder seinen Rucksack schultert, braucht seine Ruhepausen! Aber irgendwas in mir bringt mich dazu, dem Kissenlager vor den bodentiefen Fenstern den Rücken zuzudrehen. Per Anhalter kommt man in Neuseeland meist schnell und kostengünstig an jede Ecke, also: Daumen raus. Mehr Klischee geht nicht, denke ich mir, als mir hinten auf der Ladefläche des Pickup-Trucks eines Schafbauers der Fahrtwind um die Nase weht. „Wharariki Beach“ sagt er knapp und deutet hinüber zur sattgrünen Wiese. Wenigstens ein paar Schafe würden der Szenerie hier die Krone aufsetzen. Ich schlendere über das kurzgeschnittene Gras und stehe nach einem Hügel plötzlich am Strand. Kontrast pur, farblich und landschaftlich. Trockene Sandkörner wehen über die Ebene, reflektieren das Sonnenlicht, sodass ich nur mit eng zusammengekniffenen Augen vorankomme. Ich gehe dem Wind entgegen, Richtung Farewell Spit, und bin froh, mich dem Magneten „Kissenlager“ entzogen zu haben.